Winterportulak

Winterportulak Blühender Winterportulak

 

Winterportulak (auch Postelein oder Winterpostelein genannt, nicht zu verwechseln mit Sommerportulak ) ist angeblich sehr gesund. Und er wächst im Winter. Das sind im wesentlichen die beiden Gründe, weshalb ich ihn anbaue. Außerdem ist er botanisch weit weg von allem, was man ansonsten so im Garten hat. Das mal so zwischendurch kann für den Boden nur gut sein.

Winterportulak kann sowohl roh als auch spinatartig gekocht vernascht werden. Bisher habe ich ihn nur roh getestet. Sarah Wiener hat ihn im Fernsehen mal als "köstlich" oder so gelobt. Wie sie ihn da hinkriegt, hat sie mir leider nicht verraten. Denn man braucht schon geschmacksintensive Zutaten, um den erdigen Beigeschmack zu überdecken. Ich mische normalerweise mit Rapunzel, je mehr Rapunzel, desto besser. Auch ein paar dünne Scheiben Kumquat machen sich gut, sowie diverse Küchenkräuter, die zeitgleich zur Verfügung stehen: Pfefferminze, Rucola, Schnittlauch und Croutons aus der Tüte haben noch immer geholfen. Ein eigener Kräuteressig sollte bei Gärtnern ja sowieso normal sein.

Winterportulak keimt erst bei Bodentemperaturen unter ca. 10°, damit beginnt die Aussaatzeit ca. im Oktober und kann sich angeblich bis in den Dezember hinziehen. Die Pflanzen wachsen bei passendem Wetter den ganzen Winter über, natürlich ziemlich langsam, aber macht ja nix. Im Frühjahr geht es mit steigenden Temperaturen richtig los. Dann muss man aber auch essen, weil dann auch bald die Blütezeit beginnt und die Stiele mit der Zeit einfach zu "stielig" werden.

Winterportulak neigt zum Verwildern, deshalb muss man aufpassen, wenn erstmal die Blüte eingesetzt hat. Praktischerweise kann man aber sowohl Blüten als auch Samenstände noch problemlos mitessen. Wenn man den Portulak öfter mal anbauen möchte, sollte eine Pflanze als Samenträger stehenbleiben - es gibt Saatgut vom Winterportulak selten zu kaufen und es kann immer sein, dass das mal aufhört. Und trotzdem es nicht mein Lieblingsgemüse ist: ich möchte es nicht vermissen müssen.

Auch im blühenden Stadium ist Winterportulak noch gut essbar. Ich werfe nur dann einen großen Teil der Stiele weg, wenn es Salat sein soll. Bei der Zubereitung als Spinat muss das nicht sein.

Grapefruit-Käse-Cocktail auf Winterportulak

nach René Gagnaux

2 Portionen

Cocktailsauce:

Salatsauce:

Die Haselnüsse grob hacken und in einer beschichteten Bratpfanne rösten. Beiseite stellen.

Die Grapefruits in mundgerechte Stücke schneiden, ggf. filetieren. Käse in feine Blättchen hobeln. Sorgfältig mit den Grapefruitfilets vermischen.

Den Grapefruitsaft mit den Cocktailsaucen-Zutaten verrühren. Unter die Grapefruit-Käse-Mischung ziehen.

Salatsaucen-Zutaten sämig rühren und mit dem Portulak vermischen. Auf Teller anrichten, den Grapefruit-Käse-Cocktail darauf häufen und mit den Haselnüssen überstreuen.

Dazu passt Vollkornbrot.