Bittergurke, weibliche Blüte
Bittergurken, junge Früchte Bittergurke

Bittergurke - endlich hat's geklappt!

Das war eine etwas längere Geschichte. Ich hab eine Samentüte beschriftet mit "Balsambirne" gesehen und mitgenommen. Zu Hause dann festgestellt, dass der geläufigere deutsche Name für Momordica charantia auf Bittergurke lautet. Auszusäen lt. Samentüte im April, glaube ich. Auflaufergebnis gut. Im ersten Jahr haben nach dem Auspflanzen im Mai die Blattläuse zugeschlagen, ich hatte nicht schnell genug ein Mittel zur Hand, Pflanze macht den finalen Abgang. Im Jahr darauf wieder gute Keimung und gutes Gedeihen im Wintergarten, nach dem Auspflanzen schlägt der Spätfrost zu, Thema erledigt.

2008 dann endlich ein Start ohne Probleme. Erstbefall von Blattläusen war anfangs noch ungiftig im Griff zu kriegen und trat später nicht mehr auf. Die Pflanze ist gut gewachsen und wurde in einem nicht sonderlich warmen Sommer ca. 2 m hoch. Wie in der Kürbisverwandtschaft üblich, erschienen zuerst diverse männliche Blüten, dann auch weibliche. Der Fruchtansatz war gut, trotzdem es das Wetter nicht war. Ich hab mir ein paar spezielle Rezepte besorgt, in denen u.a. die Information zu lesen war, dass man die Bitterstoffe durch 10 min in kaltem Salzwasser abbauen kann. Ein Glück, denn ansonsten würde eine kleine Frucht leicht mal das ganze Essen verderben. Mir ist wirklich unerklärlich, wie in den eigentlichen Anbaugebieten Leute ganze Mahlzeiten daraus verdrücken können. Ich finde den Geschmack interessant, aber eben nur in homäopathischen Dosen. Dabei sind die Früchte ohnehin nicht ergiebig, das weiße Innere wird immer weggeworfen.

Jedenfalls ist mal sicher, dass die irgendwo im Internet gelesene Feststellung, dass der Freilandanbau in Mitteleuropa nicht möglich ist, nicht stimmt. Vielleicht ist das auch sortenabhängig. Bei mir waren die Früchte größenmäßig jedenfalls zwar am unteren Ende, aber doch innerhalb der für die tropischen Sorten angegebenen Variationsbreite von fingerlang bis 40 cm. Ich habe sie nicht gezählt, aber auf normalem Boden und bei schlechtem Wetter wurden es so ca. 15-20 Stück von einer Pflanze. Das finde ich gar nicht schlecht, zumal die Pflanze auch hübsch aussieht.
Die Früchte haben sich bei uns wegen ihrer Haut und ihrer "Bissigkeit" den Spitznamen "kleine Krokodile" eingefangen. Den finden wir sehr passend.

Folgendes Rezept ist mir von einer indischen Besucherin dieser Webseite geschickt worden, ich habe es nicht testen können, gebe es aber gerne hier wieder. Ich finde, es klingt auch ausgesprochen spannend:

 

Bittergurkencurry

  • 2 mittelgroße Bittergurken
  • 1 fein geschnittene Zwiebel
  • 1 TL fein geschnittener Ingwer
  • 1 TL geschnittener Knoblauch
  • 2 TL Ceylon Curry
  • ½ Tasse Kokosmilch
  • Öl zum Frittieren
  • 1 Stück Zimtrinde
  • Zitronensaft
  • Wasser, Salz, Kurkuma
  1. Bittergurken waschen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden
  2. Mit Salz und Kurkuma einreiben und wenigstens 20 min ziehen lassen
  3. Mit Küchenpapier abtrocknen und in Öl goldbraun frittieren
  4. Wieder auf Küchenpapier abtrocknen lassen.
  5. Zwiebeln in der Pfanne glasig andünsten
  6. Knoblauch und Ingwer zufügen und kochen. Ständig rühren, bis die Zutaten duften und goldgelb werden. Currypulver zufügen und unter ständigem Rühren braten
  7. Kokosmilch mit der selben Menge Wasser verdünnen und mit dem Zimt zufügen.
  8. Erhitzen und 10 min köcheln lassen
  9. Bittergurkenscheiben und Zitronensaft hinzufügen und weitere 10 min kochen.
Bittergurke, aufgeschnitten