SchlangenbohnenSchlangenbohnen (Vigna unguiculata) erinnern im Habitus an Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris), unterscheiden sich aber in einigen Details. Mein Grund sie anzubauen ist vor allem die leichte Verarbeitung der Ernte: Schlangenbohnen können einfach in den Wok geworfen und einige Minuten gegart werden, sie müssen nicht lange gekocht werden, um die Giftstoffe abzubauen. Dafür nehme ich dann auch den einzigen deutlich negativen Aspekt hin: Schlangenbohnen sind ein tropisches Gemüse, sie würden in unserem Klima nicht (sicher) draußen keimen. Man muss sie also in Töpfen vorkultivieren und dann mit Keimblättern auspflanzen. Das habe ich 2008 erstmalig gemacht - mit durchwachsenem Ergebnis. Die Pflanzen haben eine Weile gebraucht, bis sie anfingen wirklich zu wachsen und viel geworden ist das auch nicht. Nachdem dann 2009 alle Jungpflanzen von Schnecken verputzt wurden, waren meine Samen alle und ich habe eine Anbaupause eingelegt, bis mir jetzt wieder Samen zugelaufen sind. Und in der Tat gediehen sie 2016 wirklich gut, auf dem Balkon noch mal deutlich besser als im Garten. Möglicherweise gefällt ihnen da der Boden besser, vielleicht ist es auch das Mikroklima in der Stadt. Sicher ist, dass man den Nährstoffbedarf auch von Leguminosen nicht unterschätzen sollte: Ja, sie können sich mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft beschaffen, aber das wirkt keine Wunder. Wer so viel Masse wie eine kletternde Bohne entwickeln will, braucht dazu gut versorgten Boden, da führt kein Weg drumrum. Jedenfalls habe ich an den Bohnen jetzt richtig Freude. Mangels größerer Anbaufläche ernte ich keine Massen davon, aber relativ zur Pflanzengröße, die bei mir im Garten kaum 1,50 m übersteigt, doch schon. Auf dem Balkon wurden die Pflanzen in einem mittelmäßigen Sommer und halbschattiger Lage locker 4 m hoch, da ist sicher noch mehr drin. Und was mir richtig gut gefällt, ist der optische Wert der Bohnen. Die schlanken grünen Linien machen was her im Essen, gerade dann, wenn sie nur als Deko verwendet werden. |