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Stromboli - Vulkan unter Aufsicht

Das Dorf Ginostra auf Stromboli
Auf dem Weg von Panarea nach Stromboli kommt man zunächst für eine Stippvisite am Dorf Ginostra vorbei. Die Boote legen dort noch nicht an, weil der Hafen viel zu klein ist. Demnächst soll angeblich ein größerer gebaut werden, aber dann hat sich das mit der verträumten Lage auch erledigt. Dann wird Ginostra im Sommer ebenso über den Haufen gerannt wie San Vincenzo, der Hauptort.
Im Winter ist das hier eins der abgelegensten Enden Europas, weil dann nur einmal im Monat das Frachtschiff vorbeikommt und eine Straße hierher nicht existiert. Die würde auch nicht lange durchhalten, dafür sorgt schon der durchgehend aktive Stromboli. Jedenfalls wurde auch der Euro hier etwas später eingeführt als im Rest Europas - ist ja auch total egal, wenn sowieso niemand hierher kommt. Da kann man im Prinzip auch Spielgeld verwenden.
Vulkan Stromboli, Sciara del Fuoco
Der Stromboli ist seit rund 3000 Jahren der "Leuchtturm des Mittelmeeres", ein ununterbrochen aktiver Vulkan. Die meiste Zeit ist er relativ friedlich und spuckt überschaubare Mengen Rauch und Lava um sich, gelegentlich wird es aber auch richtig ungemütlich. 2003, als wir da waren, war der Berg für die berühmten Vulkantouren und Übernachtungen am Krater gesperrt. Das erfährt man allerdings erst auf hartnäckiges Fragen, schließlich steht damit eine der Hauptattraktionen des Archipels nicht so zur Verfügung, wie es die Reiseführer versprechen. Auch wenn wahrscheinlich immer nur wenige Touristen wirklich scharf darauf waren, die 900 Meter hochzukraxeln und da oben eine lausig kalte Nacht zu verbringen.
Dies ist die Ansicht, die die meisten Touristen bekommen und das auch noch ganz ohne Anstrengung und Gefahr: Die Sciara del Fuoco, die Feuerrutschbahn, über die praktisch ununterbrochen Lavabrocken ins Meer rollen. Abends kommen die Boote wieder, wenn man die Steine im Dunkeln auch glühen sieht. Ab und zu sieht man auch einen Feuerstoß aus einem der Schlote über dem Kraterrand auftauchen, aber dazu braucht man etwas Geduld. Und ein Tipp an Hobbyfotografen: nachts ist dieses Motiv absolut unfotografierbar. Der Blitz nützt nicht das geringste, der erleuchtet das Motiv genau so, wie das Boot erleuchtet würde, wenn es vom Berg aus einer zu blitzen versucht. Wenn aber jemand eine gute Videokamera hat, dann könnte die vielleicht was aufnehmen, wenn nicht alles durch die sinnfreien Blitze gedankenloser Knipser verdorben wird. Auch an ein Stativ braucht man nicht zu denken - so glatt kann das Meer gar nicht sein, dass die Aufnahme gelingen würde.
Übrigens haben wir auch am Berg Kamerablitze beobachtet. Irgendwie passen die intelligenzmäßig prima mit der von Italienern aus Sicherheitsgründen verbotenen Besichtigung eines feuerspeienden Berges im Stockdunkeln auf unbefestigten Wegen am Steilhang über dem Meer zusammen. Ein klarer Fall für die natürliche Selektion.
Strombolicchio mit dem Leuchtturm
Vor Stromboli liegt die kleine Insel Strombolicchio, die ein alter Vulkanschlot ist und vor 100 Jahren noch höher war als jetzt. Dann hat man den oberen Teil abgesprengt, damit der Leuchtturm errichtet werden konnte.
Otto Normalverbraucher kann die Insel nicht betreten, sie ist militärisches Sperrgebiet. Aber selbst ein Leuchtturmwärter kommt nicht mehr regelmäßig dorthin, so dass die Klippen ein ungestörtes Vogelparadies bilden. Im Hintergrund erkennt man gerade noch das italienische Festland.

 

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