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Panarea

Terrasse auf Panarea
Panarea ist angeblich eine Schicki-Micki-Insel, die in der Saison regelmäßig von 2-Stunden-Touristen überrannt wird. Okay, viel länger waren wir auch nicht da, aber ansonsten kann man sich anscheinend zur Nachsaison gratulieren. Es war ziemlich ruhig dort und auch am Strand konnte man sich nett entspannen. Zwar bin ich nach der Schnorcheltour bei Caletta dei Zimmari noch ein Stück weiter gegangen zum Capo Milazzese, aber da ist von der bedeutenden Ausgrabungsstätte auch nicht viel zu sehen - hätte man sich sparen können.
Im Sommer halten die Ausflugsboote an diesem Kap zu einer Schnorcheltour, aber Mitte Oktober wurde das wegen unzumutbarer Kälte (Luft ca. 25º C) gestrichen. Gingen wir eben auf eigene Faust los...
Woanders hätten wir wahrscheinlich mehr oder weniger die selben Tiere unter Wasser gefunden, aber in der Tat kamen wir nicht mehr so richtig zum Schnorcheln, Oktober ist eben Oktober.
Wachsrose, Anemonia sulcata
Wir waren recht erfreut von der reichen Unterwasserwelt, die wir schon nah am Stand vorfanden. Später habe ich mich anhand des Kosmos-Naturführers "Was lebt im Mittelmeer?" einigermaßen schlau gemacht, was das jeweils war. Zwar bin ich mir bei den meisten hier gezeigten Tierchen ziemlich sicher, aber Irrtümer sind möglich und alles ist in einem Taschenbuch ja auch nicht abgedruckt.
Das hier zwischen den Braunalgen sollte jedenfalls eine Wachsrose (Anemonia sulcata) sein, die für Menschen zwar nicht wirklich gefährlich ist, die man aber trotzdem besser nicht berührt. Wie eigentlich alles, was man unter Wasser findet. Es gab eine ganze Menge davon, die sich in der Brandung wiegten.
Schwarzer Seeigel, Arbacia lixula
Diese Brüder sollte man auf jeden Fall vermeiden, die Schwarzen Seeigel, Arbacia lixula. Wenn ich mich recht erinnere, lebten sie aber tief genug im Wasser, dass man nicht versehentlich drauf treten konnte. Der Seeigel ist zwar nicht giftig oder dergleichen, lebt von Algen und nicht von Badenden, aber Seeigelstacheln erzeugen schöne eitrige Wunden.
Im Buch steht übrigens, dass die Tiere für die Küche gesammelt werden, weil dann die weiblichen Geschlechtsorgane - und nur die - gegessen werden. Hm.
Zweibindenbrasse, Diplodus vulgaris
Hier bin ich mir nicht so ganz sicher, dass das die Zweibindenbrasse, Diplodus vulgaris, ist, aber angeblich kann man sie nicht verwechseln. Dass man hier nur eine zwischen Steinen und Wachsrosen sieht, ist Zufall. Es gab eine ganze Menge dieser Fische, aber das ist mein bestes Foto davon.
Goldstrieme, Sarpa salpa
Ein Schwarm von Goldstriemen, Sarpa salpa, die zu den Meerbrassen gehören.
Es sind typische Fische des Freiwassers, die vom Schwarzen Meer über das gesamte Mittelmeer bis zu den Azoren und Südafrika vorkommen. Sie lieben die Veränderung in jeder Hinsicht: als Jungtiere fressen sie Krebse und Kleingetier, später leben sie vegetarisch. Werden sie erwachsen, probieren sie zunächst eine männliche Phase, um dann ihr Leben als Weibchen zu beschließen. Da schreib ich jetzt mal nichts unsachliches dazu, sondern nur, dass letzteres bei verschiedenen Meeresfischen üblich ist.
Rote Meerbarbe, Mullus barbatus
Vermutlich handelt es sich bei diesem Schwarm um Rote Meerbarben, Mullus barbatus. Wenn ich aber Pech hab, sind es Streifenbarben, M. surmuletus. Man sieht ganz gut die Barteln, mit denen der Untergrund auf Fressbares abgetastet wird. Besonders effektiv arbeiten sie dabei aber nicht, denn oft werden dabei die Kleintiere im Untergrund aufgescheucht, so dass andere Fische gern den Barben folgen und die flüchtende Beute einsammeln.
Meerpfau, Thalassoma pavo
Okay, etwas hochgestapelt klingt der Name schon, aber bei diesen Fischen handelt es sich um Meerpfauen, Thalassoma pavo, die zu den Lippfischen gehören. Auch wenn das hier (kenntlich an den Streifen) nur Jungtiere und Weibchen sind, die Männer sehen auch nicht wesentlich pfauenähnlicher aus. Diese Tiere probieren es übrigens umgekehrt mit dem Geschlechterwechsel: sie sind erst Weibchen, dann Männchen. In jedem Alter aber meint es der Meerpfau recht ernst mit der Nachtruhe, er gräbt sich dazu im Sand ein, damit er tief und sorglos schlafen kann.
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