Spargelsalat

Spargelsalat


Spargelsalat hat mit Spargel gar nichts zu tun, er ist botanisch ein Kopfsalat. Man sagt ihm nach, dass man die weichen Blattspreiten roh essen kann wie Salat und die Blattrippen und Sprosse kochen wie Spargel. Aber gerade beim letzten Punkt muss man sich einmal klarmachen, wie viele Sprosse wie viele Stiele haben. An einer Einpersonenportion Stielgemüse hängen Salatblätter für eine Großfamilie. Ich würde das Kochen der Sprosse mehr unter "vollständige Verwertung" absortieren als unter gezielter Bereitung von Mahlzeiten.

Die erste Aussaat habe ich sehr früh im Folientunnel vorgenommen, die Keimung war zögerlich. Das kann aber gut an der Trockenheit gelegen haben. Später wuchsen die Pflanzen dann doch noch und konnten geerntet werden. Mir scheint, die Sorte ist sehr ursprünglich und kaum züchterisch bearbeitet. Die Blätter sind ziemlich derbe, der dann als Gemüse zu verwendende Sproß wächst von Anfang an in die Länge. Ich hab ihn in verschiedenen Gemüsegerichten mitgekocht und gegessen, teilweise geschält. Er bleibt erstaunlich zart, hat aber keinen nennenswerten Eigengeschmack. Die Blätter kann man als Salat bereiten, und zwar möglichst noch mit anderen Zutaten wie z.B. anderen Salatsorten und -arten, damit sowohl Geschmack als auch Konsistenz verbessert wird. Denn Spargelsalatblätter sind ziemlich hart.

Ich fand Spargelsalat nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Wie andere Salate auch, scheint er bei hohen Bodentemperaturen schwer oder nicht zu keimen. Er ist verwendbar als Salat oder als gekochtes Gemüse, für beide Zwecke sind aber andere Arten und Sorten besser geeignet. Ich werde ihn sicherlich noch bis ans Ende der Keimfähigkeit meines Saatguts anbauen, aber dann gibts noch andere Abenteuer auszusäen. Für mich ist der Spargelsalat ein klassisches Beispiel gegen die These, dass man immer und unbedingt alte Sorten aufheben muss. Muss man nicht, manches, vielleicht das Meiste, stirbt aus, weil seine Zeit vorbei ist.

Trotzdem möchte ich hier die Chance nutzen, das einzige mir bekannte Rezept mit Spargelsalat zu präsentieren - ungetestet, aber mit herzlichem Dank an Karl-Heinz Boller und den Landfrauenverein Fritzlar-Haddamar.

Kasseler Strünkchen

Menge: 4 Portionen

  1 kg Frische oder eingemachte Strünkchen
40 g Mehl
40 g Butter
250 ml Brühe
250 ml Milch
1 Prise Salz
  Etwas Muskat und Pfeffer
    Pro Person 2 Solperknochen

Die Butter erhitzen, das Mehl einrühren und die Mehlschwitze mit Brühe ablöschen. Mit der Milch aufgießen und die abgetropften Strünkchen dazurühren. Nach dem Garen die Strünkchen mit Salz, Pfeffer und Muskat fein abschmecken.

Dazu schmecken Solperknochen oder auch Frikadellen.