Salat- oder auch Speisechrysantheme

Ich hab lange gesucht, bis ich einen Versender für Chrysanthemum coronarium gefunden hatte. Und als ich ihn hatte, war kaum was in der Tüte und das auch noch so mittelmäßig keimfähig. Die Kulturdauer ist auch ziemlich kurz, kaum sind Blätter dran, folgt auch schon die Knospe.

Ich hab also mal kurz gekostet, ob ich den Geschmack mögen könnte (kann ich, schmeckt ähnlich wie Chrysanthemen duften, aber nicht so stark) und dann zugunsten der Saatguternte auf die Salaternte verzichtet.

Vielleicht hätte ich ja früher im Jahr damit anfangen sollen, aber die Saatguternte hat sich echt hingezogen. Und derweil hingen die Pflanzen ziemlich gakelig in der Gegend rum. Als Zierpflanze eignen sich die anderen Chrysanthemen echt besser.

Salatchrysanthemen - Shungiku Salatchrysanthemen im Beet

 

Im darauffolgenden Jahr wurde das Saatgut eigener Produktion erfolgreich nachgebaut. So als Gemüsebeet-Kleinkram (Aussaat zwischen April und August, wartungsfrei) kann man die wirklich gut nutzen. Das Problem war am Anfang, dass ich keine wirklichen Rezepte für die Chrysanthemenernte hatte. Früher, als ich noch keine Ernte- oder Kaufmöglichkeit hatte, bin ich gefühlt ein Dutzend Mal über Rezepte gestoßen, heute finde ich die Nutzung kaum mehr "richtig", sondern höchstens mit Angaben wie "nehmen Sie eine Handvoll asiatischer Salate" oder dergleichen. Ich hab es auch erfolgreich mit diversen anderen Zutaten in den Wok geworfen.

Dann endlich bin ich auf einige Rezepte gestoßen, besonders koreanische, in denen die Chrysanthemen verwendet werden. Manche davon sind aufwändig, aber eins ist potteinfach und lecker. Das hab ich schon öfter gemacht und werde es mir angewöhnen:

 

Chrysanthemenpfannkuchen

für 2 Personen

Chrysanthemen waschen, trocknen und grob zerkleinern.

Mehl, Wasser, Eier und Salz zu einem dünnen, crêpe-ähnlichen Teig verrühren, Chrysanthemen, Pfeffer und Zwiebeln hinzufügen.

In der Pfanne portionsweise goldgelb ausbacken, ggf. andrücken, damit der Eierkuchen knuspriger wird.

Dazu wird eine Sauce aus 1,5 EL Sojasauce, 1 TL Wasser und ½ TL Essig empfohlen, die fanden wir aber entbehrlich. Besser dazu eine schöne Gemüsebeilage servieren.