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Müll

Ein Thema für alle: der Müll. Die Abfallberge wachsen, die Kosten auch und über unsere Umwelt wollen wir erst gar nicht reden.

Und meistens hört man in diesem Zusammenhang auch, die Jugend wäre den Erwachsenen im Umweltbewußtsein meilenweit voraus. Wir wollten das genau wissen und fragten in einem Leipziger Schreibwarenladen in der Oststraße nach.
Das Sortiment dort sieht schon mal gut aus: chlorfrei gebleichtes und Recyclingpapier, unlackierte Stifte, wenig Verpackung. Bis hier hat sich das Problem offensichtlich herumgesprochen. Bei den Schülern weniger - hier herrscht ein altes Vorurteil: "öko" gleich häßlich.
Alles gar nicht wahr, wird uns versichert. Zwar liegt der Großhandelspreis manchmal ein paar Pfennig höher, aber hier im Laden sind alle Preise gleich.

Häßlich stimmt auch nicht. Biegsame Lineale kann man heute auch schon aus Mais herstellen und kaufen.

Sinnigerweise wird darauf aber gar nicht geachtet. Die meisten Schüler kaufen blind erstmal Plastik. Und für Infoveranstaltungen in Schulen interessierte sich auch keiner.

Viel schlimmer noch: oft verlangt die Schule erst bergeweise Material und zum Schluß braucht's keiner. Joachim Rost vom Känguruh-Schreib-Eck erzählte sogar, daß die 27. Grundschule extra Plastik verlange. In der Schule war die Sekretärin Heike Födisch auf Nachfrage allerdings entsetzt, hier würden den Schülern sogar Holzfüller empfohlen.
Vielleicht ist ja irgendwo was verwechselt worden, aber solche Kurzsichtigkeit kommt eben immer noch vor.

Dabei ist die Lösung doch manchmal ganz einfach. Beispiel: Wenn 25 Schüler je einen Bogen DIN A 3 brauchen, reicht ein Block. Wozu soll da jeder Geld für 50 Blatt ausgeben?

Mit Kleinigkeiten kann jeder helfen. Denkt mal drüber nach.

(1993)

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